Wasserstoff und Großbatterien: Auf dem Weg zur Koexistenz?
GESI_Grafik_Wirkungsgrad
Inhalt

Wasserstoff und Großbatterien: Auf dem Weg zur Koexistenz?

GESI_Grafik_Wirkungsgrad

Mit der Kraftwerksstrategie ist die Chance auf einen effizienten Technologie-Mix gestiegen: Gas und Wasserstoff für längere Dunkelflauten, Großbatterien für den kurzfristigen Bedarf.   

Sonne und Wind lassen traditionell Konstanz vermissen, was uns bei der Energiewende vor eine große Herausforderung stellt: Um tägliche Schwankungen auszugleichen, braucht Deutschland Stromreserven für mindestens zwei Stunden. Das entspricht insgesamt 160 Gigawattstunden (GWh). Einige Experten gehen sogar von bis zu acht Stunden aus (640 GWh).

Diesen kurzfristigen Bedarf können Batteriespeicher ohne jeden Zweifel besser und zu einem Bruchteil der Kosten von H2-ready-Gaskraftwerken decken. Denn die Produktion und Rückverstromung von Wasserstoff ist mit hohen Energie-Verlusten verbunden, der Gesamtwirkungsgrad liegt bei gerade mal 20 bis 25 Prozent. Das bedeutet:

Mehr als drei Viertel des ursprünglich investierten Stroms gehen verloren – eine gewaltige Energieverschwendung. Großbatterien erreichen dagegen Wirkungsgrade von 90 Prozent. Bei Speicherdauern von bis zu 1,5 Tagen, auf die 70 Prozent des Reserve-Bedarfs entfallen, sind sie deshalb weitaus effizienter. Erst ab dem dritten Tag ist Wasserstoff im Vorteil.

Weniger H2-ready-Gaskraftwerke geplant

Der optimale Technologie-Mix sieht deshalb so aus: Wasserstoff für mehrtägige Dunkelflauten, Batteriespeicher für den täglichen Bedarf – insbesondere, um die Sonne in die Nacht zu bringen. Aus diesem Grund begrüßen wir, dass die Bundesregierung in der neuen Kraftwerksstrategie weniger H2-ready-Gaskraftwerke vorsieht als ursprünglich geplant (vorerst zumindest).

Damit besteht weiter eine Chance, eine fruchtbare Koexistenz zu etablieren statt teure fossile Überkapazitäten aufzubauen. Dafür gilt es jetzt aber, den regulatorischen Rahmen für Batterien zu verbessern. Das Solarpaket I, über das derzeit im Bundestag beraten wird, bietet dazu die Gelegenheit – etwa mit Blick auf die Befreiung von Baukostenzuschüssen, schneller Netzanschlüsse und die (physikalisch zwingende) Einstufung von Speicher- als Grünstrom.

Was Hoffnung macht: Im Bundeswirtschaftsministerium und der Ampel-Koalition scheint das Verständnis angekommen zu sein, dass ohne Großspeicher keine Energiewende funktioniert. Zudem wächst die Zustimmung in Wirtschaft und Gesellschaft. So betont die Deutsche Umwelthilfe, dass Großbatteriespeicher „einen großen Beitrag leisten“ könnten. Der Bundesverband Erneuerbare Energie lobt die geringeren Kapazitäten für H2-ready-Gaskraftwerke und der „Stern“ verweist ausdrücklich auf „Batteriegroßspeicher“.   

Weitere Beiträge

Großbatterie-Projektierer holt erfahrenen Industriemanager an Bord | „Impulsgeber fürs Management-Team“  Pullach, 13. November. Neue Aufgabe für den früheren Siemens-Vorstandsvorsitzenden Heinrich von Pierer: Der Erlangener berät ab sofort den Batteriespeicher-Projektierer GESI Giga Batteries. „Ich freue mich sehr, dass wir einen der erfahrensten Industriemanager in Deutschland als Impulsgeber und Dialogpartner für unser Management-Team gewinnen konnten“, sagt GESI-Vorstandschef Walter Raizner. „Für uns als junges Unternehmen sind sein Rat und sein Netzwerk äußerst wertvoll.“ „GESI hat sich...

Heinrich von Pierer berät GESI Giga Batteries

Weiterlesen

Nach Abschluss des Energiewende-Monitorings plant die Bundesregierung Reformen. Worauf es dabei ankommt, haben wir in einem Positionspapier zusammengefasst.   Das gemeinsame Ziel der Speicher-Branche und der Politik muss jetzt sein, Großbatterien als Teil der Lösung für eine bezahlbare und nachhaltige Energiewende zu etablieren. Dafür gilt es, einen verlässlichen Rahmen für Investitionen zu schaffen. Welche Neuregelungen dafür wichtig sind, erfahren Sie hier: Positionspapier „Plannungssicherheit für Batteriespeicher schaffen“: 250924_GESI_Positionspapier_Politik_09_2025Herunterladen

Positionspapier: Planungssicherheit für Batteriespeicher schaffen

Weiterlesen

Die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt verfügt inzwischen über eine Großbatterie-Speicherkapazität von fast 16 Gigawatt.  Pullach, 11.07. 2025 | Vor sieben Jahren war Kalifornien noch eine Art Speicher-Wüste: Gerade mal 0,5 Gigawatt betrug die kumulierte Großbatterie-Kapazität 2018. Doch seither hat der US- Bundesstaat, der für sich genommen die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt wäre, rasante Fortschritte gemacht. Marktanalysen zufolge betrug die Gesamtkapazität im Frühjahr bereits 15,7 Gigawatt – Tendenz weiter kräftig steigend. ...

Kalifornien: Erfolgreiche Energiewende dank Batteriespeichern

Weiterlesen